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Der Duft der Mandelblüte

In den letzten Wochen bin ich von der Mandelblüte inspiriert worden. Nicht, dass ich schon jemals bewusst einen Mandelbaum blühen gesehen hätte, aber dafür weiß ich, wie Kirschblüten aussehen. Und ich denke, dass sie mindestens genauso schön und fluffig sind. Ich mag das Weiche, das zarte Rosa oder Weiß. Obstbäume beispielsweise, die in voller Blüte stehen, haben etwas Verträumtes und Romantisches. Und irgendwie auch etwas Friedliches. Leider ist diese Schönheit nach nur etwa zwei bis drei Wochen schnell verblüht. Deshalb muss man es genießen, wenn Blütezeit ist, und genau hinschauen.

In der Bibel im vierten Buch Mose, Kapitel 17 gibt es eine coole Geschichte, die mit der Mandelblüte zu tun hat. Aaron (nicht zu verwechseln mit unserem damaligen Cockerspaniel Aron) und Mose hatten mit einer etwas rebellischen Gemeinde der Israeliten zu tun. Die Israeliten waren sauer auf Gott, da es viel Sünde, Krankheit und Tote aufgrund von Aufständen gegeben hatte und sie beschuldigten Gott. Gott wollte die Gemeinde eigentlich zerstören (ich denke, dass Gott auch ziemlich emotional und gefühlvoll ist und deswegen zornig war) und warnte Mose und Aaron. Allerdings wollten diese es nicht akzeptieren, überredeten Gott und brachten ihm auf ziemlich spektakuläre und schnelle Art und Weise ein Opfer dar, welches zur Versöhnung Gottes mit dem Volk dienen sollte. Hat dann auch funktioniert. Da sieht man wieder, dass Gott ein liebender Gott ist.
Auf jeden Fall wollte Gott dem Volk nun klarmachen, dass er einen Mann, der das Volk leitet, auswählen wird, damit diese Rebellion nun endlich mal aufhört. Gott sagt im Vers 20: "Der Stab des Mannes, den ich ausgewählt habe, wird Knospen hervorbringen."
Mose sammelt nun also aus jeder Gruppe, also von jedem Stamm der Israeliten, vom Anführer einen Stab ein und beschriftet jeden Stock mit dem Namen, damit sie später nicht verwechselt werden können. Über Nacht legt er die Stäbe in das Zelt der Begegnung, wo auch schon die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt werden. Als sich am nächsten Tag alle wieder ihre Stäbe abholen wollen, wird mit Erstaunen festgestellt, dass ein Stock tatsächlich Knospen getrieben hat. Und nicht nur das: es sind sogar Mandeln dran! Über Nacht! Wie kann das funktionieren, über Nacht? Aus einem Stab, totes Gehölz, sprießt Leben und Frucht!
Es war übrigens Aarons Stab und die Israeliten waren leider wieder nicht begeistert.

Was hat das jetzt mit mir zu tun? Ich glaube, dass Gott ein liebender Gott ist, der Wunder tut. Auch wenn es jetzt so scheint, dass meine Pläne derzeit nicht aufgegangen sind, ist Gott immer noch am Werk. Ich hatte zum Beispiel immer den Traum, dass ich Kunst und Mission verbinden und in dem Bereich arbeiten kann. Ich weiß nicht, wie oft dieser Traum aufgelebt ist, ich dann doch wieder entmutigt war und der Traum wieder begraben wurde. Jetzt gerade ist eine Zeit, wo der Traum wieder zum Leben erwacht. "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum", sagt sich manchmal so einfach daher. Es ist ein Kampf. Wie soll das alles funktionieren, was ich in meinem Kopf und in meinem Herzen habe?
Aber der Mandelzweig erinnert mich daran, dass Wunder möglich sind. Das Zelt, wo die Zehn Gebote aufbewahrt werden, steht auch für die Gegenwart Gottes. Mit Gott zu leben, bedeutet Leben.

Es gibt noch eine andere Bibelstelle, in der ein Mandelzweig vorkommt. Jeremia bekommt von Gott einen Auftrag, eine Berufung. Ich finde sogar auf ziemlich liebevolle Art und Weise. Gott sagt im Buch Jeremia 1:5 zu ihm: "Bevor ich dich im Mutterleib geformt habe, kannte ich dich. Bevor du von deiner Mutter geboren wurdest, warst du schon heilig für mich." Trotzdem empfand sich Jeremia nicht als sonderlich fähig, den Auftrag auszuführen und diskutierte mit Gott. Und Gott, wieder in seiner liebevollen Art und Weise, fragt Jeremia: "Was siehst du?" Jeremia antwortet: "Ich sehe einen Mandelzweig." Gott bestätigt: "Du hast richtig gesehen. Denn ich selbst wache über mein Wort, sodass geschehen wird, was ich dir sage."
Tja, was soll ich sagen? Auch wenn ich (und ich bin mir sicher auch andere) nicht sehen kann, wie manche Dinge in Existenz kommen sollen, glaube ich, dass jemand Übernatürliches an den Rädern drehen kann. Ich bin also gespannt, wie sich manche Dinge noch so ergeben.

Und weil mich dieses Thema so bewegt und gewisse Prozesse in mir gestartet sind, verarbeite ich dies auf dem kreativen Weg. Zum ersten Mal habe ich mit Ölfarben gemalt. Ich gebe zu: Es ist gewöhnungsbedürftig und ich muss es üben, aber es macht trotzdem Spaß damit zu gestalten. 🖌️🎨👩‍🎨
Leider sind die Bilder in abfotografierter Form nicht so schön und ausdrucksstark wie die Originalbilder. Aber immerhin bekommt ihr einen Eindruck davon.

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Kommentare: 3
  • #1

    Freitag , Maria (Donnerstag, 11 April 2024 11:52)

    Es sind sehr schöne Bilder. Ebenso schön sind Deine schriftlichen Gedanken.Wusstest Du, dass Aaron nicht nur unser Cocker Spaniel war, sondern der Sohn von Moses?

  • #2

    Maja (Freitag, 12 April 2024 09:16)

    Danke schön �
    Ich kenne Aaron als Bruder von Moses. Aber bleibt ja Familie �

  • #3

    Oma Ria (Montag, 29 April 2024 10:19)

    Guten Morgen, liebe Maja. Schön, dass Du weiterhin Deine Erlebnisse und Gedanken mit uns teilst. Positiv ist Dein Ausprobieren neuer Maltechniken und die Ergebnisse sind doch beeindruckend.
    Jedenfalls sehe ich das so als absoluter Laie auf diesem Gebiet
    Freue Dich über Deine Erfolge! Viele liebe Grüße und Umarmungen sendet Dir Deine Oma Ria