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Schweiz

Vorletztes Wochenende hatte ich geplant, für ein Wochenende in die Schweiz zu einer Freundin, die ich bei der Harvest School kennengelernt habe, zu fahren. Freitag bin ich sehr früh mit dem Zug aus Duisburg losgefahren und kam am Vormittag in Zürich an. Es war etwas kalt, aber dennoch habe ich die Stadt zu Fuß erkundet. Auch konnte ich in einem Café längere Zeit in Ruhe sitzen, lesen und mein Tagebuch aktualisieren, bevor ich dann weiter zu Sarah gefahren bin. Dort haben wir erst mal über alles Mögliche gequatscht :)

Sarah wohnt in einem Open House. Das ist eine Bewegung in der Schweiz, bei der Kirche zu Hause als Wohngemeinschaft gelebt wird. In ihrem Haus wohnen derzeit zehn Leute in unterschiedlichen Lebenslagen: Singles und Ehepaare, Männer, Frauen, jung und älter... Und jeder war sehr offen und freundlich. Gastfreundschaft wird dort großgeschrieben und obwohl an dem Wochenende sehr, sehr viele Gäste in dem Haus waren, gab es für jeden, wenn auch mit Gequetsche, einen Platz am Essenstisch und einen Platz zum Schlafen. Samstagabend gab es einen Lobpreisabend auf dem Dachboden: Es kamen andere Leute aus dem Offenen Haus aus dem Nachbarort und es waren auch noch Harvest Schooler aus der Schweiz, Amerika und Schottland zu Gast. Es war so schön, alle wiederzusehen.
Falls jemand an Open House interessiert ist, ist hier der Link: www.openhouse4cities.com

Am Sonntag haben sich drei Leute auf den Weg nach Eimeldingen (Deutschland) zur Awakening Church zum Gottesdienst gemacht, wo ich mich angeschlossen habe. Alleine wäre ich dort nicht unbedingt hingefahren, weil es eine ziemlich große Gemeinde ist (es passen ca. 800 Leute in den Saal). Aber ganz ehrlich: der Gottesdienst war mega!

Eigentlich sollte dann am Abend mein Zug wieder Richtung Duisburg fahren. Aber: irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es gut wäre, mich den anderen Dreien anzuschließen. Obwohl ich keine Ahnung hatte, wo ich schlafen würde, wurde ich mit nach Bern genommen. Immerhin hatte ich eine aufblasbare Matratze und einen Schlafsack bei. Am Ende konnte ich dann eine Nacht bei Ihnen auf dem Boden schlafen.

Am nächsten Tag bin ich mit der Gastgeberin früh aufgestanden und wir haben uns den Sonnenaufgang über den Bergen angeschaut - das war so schön anzusehen. Auch hatten wir echt tolle Gespräche. Manche Menschen sind einfach eine Inspiration. Sie z.B. lebt auf einem Dorf und es ist ihr zu weit in die Stadt zum Gottesdienst zu fahren. Also finden die Gottesdienste sonntagmorgens in ihrem Wohnzimmer statt. Immer mehr Nachbarn kommen hinzu und mittlerweile sind die fast 20 Personen. In so einem Setting lässt sich Gemeinschaft und Nachbarschaft auch sehr gut leben. Für mich also sehr inspirierend.

Am Abend gab es in der Berner City eine Worship Night, die meine Freunde ziemlich spontan organisiert hatten. Ich habe Cajón gespielt und anderweitig geschaut, wo ich mit anpacken kann. Es waren ca. 30-35 Leute aus Zürich, Bern und Basel dabei. Das war der erste Lobpreisabend dieser Art dort, aber weitere sind noch in Planung, da es ziemlich gut angekommen ist.

Ich war mir dann nicht sicher, ob es nun an der Zeit wäre, nach Duisburg zu fahren. Immerhin wollten wir am Samstag wieder nach Eimeldingen, da Heidi Baker dort zu Gast war. Allerdings hatte ich auch nur für 2 Tage Klamotten eingepackt.
Aber es hat sich wirklich jeden Tag etwas Neues ergeben: eine neue Unterkunft, ein neuer Plan (z. B. Outreach in Basel). Bis Mittwoch wusste ich morgens nicht, wo ich Abends schlafe, aber es hat sich immer etwas aufgetan. Ich wurde so nett empfangen und versorgt. Jede einzelne Begegnung in dieser Woche war ein Segen für mich. Aber ich selber konnte auch für andere ein Segen sein. Meine Mission hatte sich jetzt also für eine Woche in die Schweiz verlegt. Es hat sich angefühlt wie die Fortsetzung der Harvest School - Harvest School extended quasi :D
Nach dem Gottesdienst am Sonntag bin ich dann aber wirklich wieder mit der Bahn ins Ruhrgebiet gefahren.

Mein Fazit nach dieser Woche:

  • man kann mit sehr wenigen Sachen leben und glücklich sein
  • zwei Paar Socken im Winter zu besitzen ist dann aber doch ganz schön wenig
  • Socken können richtig heftig stinken, wenn man sie länger als zwei Tage trägt
  • eigentlich hassen meine Füße Socken und Schuhe
  • meine Füße freuen sich sehr auf den Sommer, Afrika und Birkenstocks
  • Jesus hätte Birkenstocks auch sehr geliebt
  • immerhin sind Birkenstocks ja auch nach ihm benannt: Jesuslatschen
  • in den Fußstapfen Jesu zu gehen ist ein Privileg
  • Jesus und Glaube verbindet
  • ich habe in der letzten Woche wirklich Familie Gottes erlebt
  • ich bin überwältigt vom Vertrauen, das ich bekommen habe
  • ich lerne immer dazu und bekomme neue Sichtweisen
  • ich habe leider auch meine Mütze verloren
  • das Ruhrgebiet ist auch schön

 

Wenn du dich jetzt fragst, wie es jetzt eigentlich mit mir weitergeht: Es bleibt weiterhin spannend. Für mich selber ist es auch sehr spannend... :)

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Kommentare: 1
  • #1

    Amy (Dienstag, 05 März 2024 20:02)

    Ach ne, my name is net Amy ���