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Mosambik - Nacala

Am 16. November sind wir von Dondo nach Nacala geflogen. Schon als wir mit dem Flugzeug im Landeanflug fahren, sah das Land von oben so wunderschön aus. Das Meer hat ganz besondere Farben und der Strand ist schon fast weiß. Als wir in der Base angekommen sind, blieb uns fast der Atem weg: die Unterkunft ist direkt am Meer gelegen. Ich konnte tagelang gar nicht fassen, wie sehr Gott mich liebt, dass ich an diesem schönen Ort sein darf. Das war eine tolle Überraschung - vor allem, weil es so ein extrem krasser Unterschied zu der anderen Location ist. Dort war die Toilette ein Loch im Boden, welches man sich im Dunkeln mit circa 50 dicken Kakerlaken teilen musste (es ist auch gar nicht so einfach im Hocken das Loch zu treffen) und jetzt gibt es sogar fließend Wasser. Zudem sind gerade die Mangos reif, die gibt es im Überfluss und die sind sooo lecker 🤤

Sonst waren unsere Tage auch immer von frühmorgens bis spätabends durchstrukturiert. Hier hat man uns sogar Zeit gegeben, die schöne Umgebung zu genießen. Mindestens einmal am Tag (das eine Mal kann dann auch gut und gerne vier Stunden dauern) haben wir Zeit ins Wasser zu springen. Das ist sehr erfrischend, da es hier sehr heiß ist. Die ersten Tage habe ich ununterbrochen geschwitzt und so viel getrunken, wie noch nie. Ich gehe auch gerne Muscheln suchen. Ich staune dann, wie perfekt und vielfältig die Schöpfung ist. Wenn Ebbe ist, kann man ziemlich weit laufen und die Einheimischen suchen Krabben und Oktopusse. Nur vor den Seeigeln sollte man sich in Acht nehmen, da sie ziemlich weh tun können 🥴

Natürlich haben wir nicht nur unser Dasein genossen, wir waren auch praktisch tätig. Mehrmals haben wir uns in Teams aufgeteilt und haben uns unter die Einheimischen gemischt. Mein Einsatzort war auf einem Berg in der Stadt. Der Berg sah aus wie ein riesengroßer Felsen, auf dem die Stadt gebaut worden ist. Das war etwas anstrengend zu laufen. Da wir mehrmals dort waren, hat sich eine Beziehung zu den Leuten aufgebaut und man kennt sich schon etwas. Das ist auch sehr besonders und schafft Vertrauen. Auch die sonntäglichen Gottesdienste haben wir dort gefeiert. Ein Gebäude für die Gemeinde gibt es noch nicht, weshalb der Gottesdienst einfach zwischen den Häusern stattgefunden hat. 

Wir haben auch bei dem Bau einer anderen Gemeinde geholfen und wir waren dabei, als ein Brunnen in einem Dorf eingeweiht worden ist. Donnerstag waren wir den ganzen Tag im Busch, wo wir von Tür zu Tür gelaufen sind, um die Leute zum Gottesdienst einzuladen. Dort sind dann etwa 250 Menschen aufgetaucht. Nach der Musik und der Predigt gab es für jeden ein Brötchen gefüllt mit Spagetti. Auch wurden Karton mit Reis an die Bedürftigen verteilt und es gab Audio-Solar-Bibeln auf deren Sprache (Makua). Selten habe ich so viele leuchtende Augen gesehen.

Es gefällt mir hier wirklich sehr gut und wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, ist Mosambik wunderschön. Doch eine Sache muss ich erwähnen. Die Base, auf der wir übernachten können, wurde gebaut, damit Mosambikaner, die Krieg erleben, einfach mal eine kleine Auszeit nehmen und ein paar Nächte ruhig schlafen können. Nur etwa 400 km nördlich herrscht leider auch ein Krieg. Dort kommt es immer wieder zu islamistisch-extremistisch motivierten Angriffen. Wir hatten einige Leute aus dem Gebiet für ein paar Tage bei uns und es ist echt heftig zu hören, was sie sehen und erleben mussten und müssen. Auch Geflohene haben uns von ihren Erlebnissen berichtet, dass Familienmitglieder und Nachbarn vor ihren Augen geköpft und zerstückelt sowie ganze Ortschaften niedergebrannt worden sind. Auch hier merkt man wieder, welch ein Privileg es ist, in Frieden zu leben und sicher zu sein.

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