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Israel wird attackiert

Am Freitag sind wir von Tiberia nach Jerusalem gefahren. In der Nähe der Stadt lag unser Hotel auf einem grünen Berg mit einem verträumten biblischen Garten. Nach der ersten Nacht bin ich früh aufgestanden, bin in der Morgendämmerung spazieren gegangen und habe mir den Sonnenaufgang angeschaut. Es gab immer wieder einen lauten Knall in unterschiedlichen Abständen, der auch die Fenster des Hotels zum Wackeln brachte. Obwohl strahlend blauer Himmel war, habe ich gedacht, dass es donnern würde oder dass einfach die Toilettentüre sehr laut knallen würde. Auch beim Frühstück knallte es immer wieder so laut, dass das ganze Gebäude zuckte. Der Alarm ging los. Erst dann habe ich gecheckt, was es war.

Israel wurde angegriffen. Der Iron Dome hat sein Bestes gegeben, die Raketen abzuwehren. Wir haben so ziemlich den ganzen Vormittag im Sicherheitsraum verbracht. Auch den Rest des Tages waren nur in der Nähe dessen. In dem Sicherheitsraum gab es ein Klavier, sodass dieser kurzerhand zu einem Gebetsraum umfunktioniert wurde, in dem rund um die Uhr für Israel und alle Menschen und Familien, die betroffen waren, gebetet wurde. Was anderes konnten wir gar nicht tun. Wir haben uns auch immer wieder als ganze Gruppe zusammen getroffen.
Genauso ging es auch die nächsten Tage weiter. Alle Reisepläne waren natürlich dahin. Wir haben nicht aufgehört zu beten, miteinander zu reden und füreinander da zu sein. Wir saßen auch immer auf gepackten Koffern, da man nicht wusste, wie es weitergehen würde. Es kamen ständig neue Nachrichten rein, mit denen man umgehen musste. In allem hat das Leitungsteam der Harvest School auf vertrauenswürdige Art und Weise alles dafür getan, dass wir sicher, gut informiert und beruhigt sind.
 
Am Montag hatten wir die Gelegenheit, mit dem Bus nach Jerusalem zu einem Blutspendezentrum zu fahren. Es waren so viele Leute da, die ihr Blut für die israelischen Verwundeten gespendet haben. Dennoch waren die Menschen so unglaublich dankbar und gerührt, dass eine Gruppe internationaler Touristen kam, um auch etwas zu geben.

Dienstag, den 10. Oktober haben wir direkt nach dem Frühstück unser Gepäck in den Bus getan und sind in den Norden an die jordanische Grenze gefahren worden. Dort waren Massen an Bussen und Menschen, die das Land verlassen wollten. Deshalb hat es auch einige Stunden gedauert, bis wir über der Grenze waren. Aber es hat alles gut uns reibungslos geklappt 🙌

 

Nun sind wir in einer Baptistengemeinde untergekommen, die mit Iris Global verbunden ist. Es wird sich wunderbar um uns gekümmert und wir sind in allem versorgt. Jeder hat ein Bett und es wird lecker für uns gekocht.

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